Er hatte viele, viele Wochen an Planung investiert; die Location ausgewählt, Verhandlungen geführt und Chris Bentley hatte sich letztendlich hierfür entschieden: die Winkelgasse schien für ihn schlichtweg perfekt. Es war ein zentraler Dreh- und Angelpunkt; ein Ort, den jeder früher oder später mal aufsuchte – und genau hier würde sein neues Lebenswerk am heutigen Tag eröffnet werden: das Picture House.

Der Name war definitiv nicht wahllos gewählt worden – Chris hatte unbedingt etwas gewollt, was im Gedächtnis blieb. Nichts Schwieriges, bei dem man sich die Zunge verdrehte oder fragende Blicke um sich warf – doch auch nichts Banales, langweiliges. Und natürlich sollte das Picture House seinem Namen alle Ehren machen. Die Rahmen der bewegten Bilder, die überall an den ansonsten sehr dunkel gehaltenen Wänden hingen, waren mit fluoreszierenden Leuchtmitteln bestrichen und sorgten so für ein angenehmes, jedoch definitiv nicht aufdringliches Leuchten. Schon im Eingangsbereich konnte man sich dem Charme, den diese Bar ausstrahlte, kaum entziehen – und nachdem man in der Garderobe seine nicht benötigte Kleidung abgegeben hatte, gelangte man in den Hauptteil.

Teils wirkte das Picture House wirklich eher wie ein Club – vieles war vornehm und geplant, auch die Stimmung wirkte nicht, wie man sie sonst so von den Londoner Pubs kannte; aber darauf hatte Chris gezielt aufgebaut. Im Inneren gab es sowohl Barbereich mit Hockern als auch gemütliche Couchecken, an denen sowohl einzelne Personen als auch ganze Gruppen gemütlich Platznehmen konnten. Und weiter hinten – da wartete die Tanzfläche mit kleiner, erhöhter Tribüne für Live-Acts-sofern er denn welche organisieren konnte… nun, daran zweifelte er nicht. Ein strahlendes, zahnweises Lächeln erschien, ehe er die Wendeltreppe hinunter ging.

Ein letzter Blick über die Getränkekarte – und spätestens hier erinnerte es wieder mehr an Pub als an Club – die Preise waren nicht hochgestapelt und für jedermann erschwinglich, es gab ganze Pitcher zu kaufen, für die, die viel vorhatten – und natürlich auch die ein oder andere Speise und Fingerfood. Nachmittags gab es sogar Kaffee, eine genügsame, aber interessante Auswahl an Kuchen; für jeden Geschmack sollte etwas dabei sein – und genau das war es, was das Picture House von allem abheben sollte, was jemals da gewesen war…