Spielerübersicht von Kathi

Wäre Cherise Rowle ein Junge geworden, so wie es in der Familie für mancheinen wünschenswert gewesen wäre, dann wäre sie der golden boy der Familie geworden. Als Mädchen ist nun das Equivalent, hat ihr Leben damit verbracht, das älteste, das Vorzeigekind zu sein und zu beweisen, dass sie kein Junge sein muss, um die Erwartungen zu erfüllen. Nach Skandalen und familiären Turbulenzen trägt sie diese Bürde seit einer Weile auch ganz offiziell und hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Ruf und den Zusammenhalt ihrer Familie aufrecht zu erhalten - nicht zuletzt, damit ihr Sohn eine vielversprechende Zukunft hat. Harte Schale, semi-weicher Kern und tough love dominieren ihre forsche, aber faire Art. Hin und wieder bricht sie aber aus, gibt sich Momenten hin, in denen Pflichtbewusstsein nicht die Priorität ist, sondern leben, genießen, ein Hauch von Träumen. Mit ihrer Stelle als renommierte medimagische Forscherin im St. Mungo Hospital trägt sie zum Wohl der Gesellschaft bei und gleicht dadurch so manche moralische Versäumnisse aus, die man als Rowle womöglich nicht umgehen kann.

Das Leben von Atlas Hennessy ist durch und durch unkonventionell. Während er einem heute immer häufiger gemeinsam mit seiner Band von diversen Postern entgegenschaut, die Alben oder Konzerte bewerben, oder in den Zimmern der magischen Jugend Platz an den Wänden finden, hat alles weitaus weniger ruhmreich begonnen. Seine Kindheit war schwierig und geprägter vom Verschwinden seiner leiblichen Mutter. In seiner Adoptivfamilie fand er Verbundheit, ein warmherziges Zuhause und Menschen, die ihn in seinen Träumen bestärkt haben. Das Trauma seiner Kindheit hat er aufgearbeitet, aber ganz lässt es ihn nicht los - mit der Musik, die mittlerweile viele Menschen erreicht, schreibt und spielt er sich den Kummer von der Seele, und nutzt seine Plattform auch, um positive Messages in die Welt zu schicken und Menschen zu berühren, ihnen vielleicht durch schwere Zeiten zu helfen. Atlas steht an einem bedeutugsvollen Punkt in seinem Leben, aber wenn er zurückblickt, dann ist seine Geschichte eine, die hoffen lässt.

Calla Vaisey sticht in ihrer Familie, deren Konstellation fast schon so umfangreich ist wie ein Telefonbuch, als diejenige hervor, die sich mit gesellschaftlichen Normen nicht unbedingt leicht tut, und das auch nicht verbirgt. Sensibel, aber doch mit dem dicken, schottischen Fell ausgestattet hat Calla schon als Kind Fragen gestellt, die die meisten komisch fanden, und sie hat damit einfach nicht mehr aufgehört. Ihre Interessen drehen sich um Geschichte, den Ursprung der Magie und als sogenannte Naturhexe versucht sie, mit der Natur im Einklang zu leben und zieht von dieser auch eine innere Ruhe und ein sonniges Gemüt, das trotz dem kontinuierlichen Spott, dem sie ausgesetzt ist, weil sie ist wie sie ist, bis auf manche Ausreißer konstant ist. Calla ist akademisch begabt, wenn auch nicht im klassischen Sinne ambitioniert, und lebt für die Thematik ihres Studiums der okkulten und altertümlichen Magie. Mit 21 mag sie gefestigter sein als manche Gleichaltrige, vor allem, was ihre Interessen betrifft, im Großen und Ganzen navigiert sie sich aber durchs Leben, sammelt Erfahrungen, hält den Kopf über Wasser und ist dabei meistens glücklich und zufrieden, weil sie sich von negativen Gefühlen nie leiten lassen will, sondern lieber in allem etwas Positives sieht.

Maximilian Faber-Castell gehört einer namhaften Familie an, die weit über die Grenzen Deutschland hinaus für ihren Künstlerbedarf bekannt ist - angesteckt vom fortschrittlichen Denken seiner Eltern ist Max nicht nur begeistert von magietechnologischen Innovationen, er ist vor allem selbst Künstler. Während seine ältere Schwester den pflichtbewussten Weg geht, der sie irgendwann zur Übernahme des Unternehmens führen wird, genießt Max, Sandwichkind wie es im Buche steht, dass seine Verantwortungen weitaus weniger und seine Zügel lockerer sind. Kunststudium in Wien fürs Herz und Kommunikationsstudium oben drauf für die Vernunft, und zwischendurch reist er so viel er kann, macht Auslandssemester und -praktika und lernt eine einfache Art von Leben zu lieben, bei dem man die Seele baumeln lässt. Früher oder später setzt doch ein wenig mehr Pflichtbewusstsein und Ehrgeiz ein, und auf Bitte seiner Familie übernimmt er den Produktlaunch in Großbritannien und Irland, zieht dafür nach London und lernt Schritt für Schritt, sein laissez-fair Leben mit etwas mehr Struktur zu spicken, weil die Aufgabe, zu der er auch kreativ beitragen will, ihn anspornt.

Riordan MacDougal hat einen Großteil seines Lebens damit verbracht, ein mehr oder weniger bekümmerter zweiter Sohn zu sein, in einer Familie, in der die großen Pflichten und Erwartungen an andere abgefallen sind. Aufgewachsen an der irischen Küste ist er Ire durch und durch und hat nie das große Leben in London gesucht, sondern war glücklich damit, in den Familienbetrieben zu helfen, mit Freunden ein paar Biere zu trinken und seinen Platz und Erfüllung im Leben zu finden. In einer Familie, die geprägt wird von Schicksalschlägen und unermesslichem Pech, muss er den Verlust seines älteren Bruders durchleben und seiner Familie dabei zusehen, wie sie nachhaltig von der Tragödie gebeutelt wird. Rio tritt in die Fußstapfen und muss lernen, die Pflichten, die er nie wollte und die sein Bruder übernommen hat, um sie seinen Geschwistern zu ersparen, zu übernehmen. Als ausgeprägter Sturschädel findet er trotzdem Wege, sein eigenes Ding zu machen. Er übernimmt die Co-Leitung der familieneigenen Whiskeybrennerei und entdeckt dabei seine Leidenschaft dafür, den Laden zum Laufen zu bringen. Eine ganze Horde Herausforderungen prasselt auf den jungen Mann herein, und er sammelt alles auf, weil seine Familie sonnigere Zeiten verdient hat.

Davide lebt im Schatten seines "besonderen" großen Bruders, hat sich dort aber großartig sein Leben über selbst platziert und dem Neid gefröhnt, anstatt zu realisieren, dass sein Bruder ihm so den Platz als Familienerben freigemacht hat. Gesteuert von den harschen Erwartungen seines Vaters, die wenig Raum dafür lassen, sich nach eigenen Vorstellungen zu entfalten, wird Davide von einem Geltungsdrang und einem Wunsch nach Macht angetrieben. Er steht die meiste Zeit über mit sich selbst im Konflikt, weil er mit dem Leben, das er führt und den Chancen, die er erhält, nie ganz glücklich ist, weil er das Gefühl hat, die Zügel nur selten selbst in den Händen zu halten. Um sie sich zu nehmen, fehlt ihm aber der Mut und das Durchsetzungsvermögen, vor allem seinem Vater gegenüber.

Bis er Anfang 2024 Opfer einer schwarzmagischen Attacke wurde, war Murdo Fraser-Gough für seine Quidditch-Erfolge in jedermanns Munde, der sich auch nur ein wenig für den Sport oder das Umfeld interessierte. Murdos Mix aus schottischer Bodenständigkeit mit einem Hauch Extravaganz kam gut an, und er war vielgesehener Gast auf diversen Veranstaltungen und versiert darin, Kontakte zu knüpfen und mit seinem Charme zu überzeugen. Nach dem Unfall hatte er mit den körperliche und mentalen Folgen eines Fluchschadens zu kämpfen, die Karriere hatte sich erst einmal in Luft aufgelöst, und es fiel ihm schwer, zwischen Schmerzen, gesteigertem Suchtverhalten und selbstzerstörerischen Ausmaßen den Weg zurück in den Alltag zu finden. Für 2026 steht Murdos Comeback bei den Montrose Magpies an, und nach ein paar harten Jahren, schöpft er wieder Hoffnung und ist bereit, alles zu tun, um den Quidditchtraum noch eine Weile länger leben zu dürfen.

Perrine wächst in Liverpool als jüngstes Kind von Eltern auf, die ihre Zeit lieber im Pub verbringen als mit ihren Kindern. Sowohl mit ihren Eltern, als auch mit ihrem älteren Bruder verbindet sie eine lieblose Beziehung, und sobald sie nach Hogwarts geht, ist sie froh, ihrem Zuhause entfliehen zu können. Geprägt von ihrer Kindheit in schwierigen Umständen, lernt Perrie früh, sich um sich selbst zu kümmern und legt sich eine harte Schale zu, um weniger verletzbar zu sein. Während sie es nach ein paar herausfordernden Jahren und zwei Sommerferien, in denen sie teilweise obdachlos geschafft hat, das Ruder herumzureißen, stellt sie eine überraschende Schwangerschaft schließlich vor eine weitere Hürde. Mit mit 24 Jahren hat Perrie eine kleine Tochter, keinen Kontakt zu ihrer leiblichen Familie, aber dafür ein Umfeld an Patchworkfamilie und Freunden, die ihre Familie geworden sind. Alles unter einen Hut zu kriegen ist nicht immer leicht, aber während sie ihre kleine Familie schmeißt, strebt sie eine Karriere als Maskenbildnerin im Theater an und genießt nach vielen Hochs und Tiefs in ihrem bisherigen Leben, wenn alles zur abwechslung stabil läuft.

Matej ist ein energiegeladener junger Zauberer aus Prag, der seit einigen Jahren in London lebt. Er stammt aus einer Künstlerfamilie und verkörpert einen freigeistigen Lebensstil. Als Schauspieler und Theatermusiker kombiniert er Kreativität und Magie, um auf der Bühne zu unterhalten und an sich zu wachsen. Mitreißend und optimistisch, ist er stets auf der Suche nach neuen Abenteuern, doch seine impulsive und idealistische Natur stellt ihm manchmal auch Stolperfallen. Matej navigiert sich mit einer gewissen Leichtigkeit durchs Leben, ist darum bemüht, Erfahrungen zu sammeln, das Leben nur so ernst zu nehmen wie es nötig ist, und zu genießen.

Antheia wurde kurz vor ihrem Schulabschluss und etwas früher als erwartet, in eine Ehe geschmissen, die anders ist als sie das erwartet hatte, als sie der Wahl ihrer Eltern zugestimmt hat und sich durchaus geschmeichelt fühlte, dass man sie ausgewählt hatte. Als Kind einer zerbrochenen Ehe ist sie dahinter, ihre eigene funktionieren zu lassen, aber es ist, als müssten ihr Mann und sie erstmal lernen, miteinander zu kommunizieren, was sich auch als Herausforderung herausstellt. Antheia ist Herausforderungen aber nicht abgeneigt, deshalb lässt sie sich trotz Frusts nicht unterkriegen und versucht, ihr Leben auch außerhalb ihrer Ehe mit Aktivitäten und Menschen zu bereichern, die sie erfüllen. Als Studentin an der Seven Oaks beschäftigt sie sich vor allem mit Literatur, kreativem Schreiben und hat viel Begeisterung für die literarische Welt übrig. Weil ihr Leben aber nicht in einem Buch oder einem Zeitungsartikel stattfindet, sind es auch reale, selbstbestimmte Erfahrungen und kleine oder große Abenteuer, nach denen sie sich sehnt.

Als Sohn eines Verräters kommt Kit kurz nach Ende des zweiten britischen Zauberkriegs in Südafrika, der Heimat seiner Mutter, zu Welt. Zu seinem eigenen Schutz trägt er nicht den Avery-Nachnamen und wächst mehr oder weniger abgeschirmt von der turbulenten Vergangenheit seiner Familie in Kapstadt auf. Es ist früh klar, dass Kit das Gegenteil von seinem Vater, einem ehemaligen Todesser ist. Er hält nichts von Ideologien, interessiert sich für Geschichte und für Tiere, macht sein eigenes Ding und geht größtenteils zufrieden durchs Leben. Kit lernt, mit einer psychischen Erkrankungen zu leben und weil die Beziehungen zu seinen Eltern ihn nicht in Südafrika hält, zieht es in nach Europa, wo er mit Wildtieren und Drachen arbeitet und in Schottland ein neues Zuhause findet. Er liebt seinen Job, er liebt Schottland und vor allem liebt er seine Verlobte Poppy. Was er nicht liebt, sind die tatsächlichen Geister, die ihm das Leben schwer machen und sein Glück zu zerstören drohen.

Yara Bletchley will nach dem Schulabschluss eigentlich nur mit ihrem Freund ein bisschen die Welt bereisen, bevor der Ernst des Lebens startet, doch der Ernst des Lebens präsentiert sich mit voller Wucht in Form von einer Schwangerschaft mit Zwillingen und einer Hochzeit. Heute ist sie Mitte 30 und jongliert gemeinsam mit ihrem Ehemann (und diversen helfenden Händen) nicht nur die Zwillinge, sondern auch einen Siebenjährigen, ein paar Haustiere, einen Haushalt und ein Modelabel. Die Ehe, obwohl viel Liebe da ist, steht eher unter dem Stern auseinandergelebt und ist von Höhen und Tiefen geprägt. Die Karriere läuft besser als Yara es sich je erträumen hätte können. Die Kinder vermisst sie während sie in Hogwarts sind schon des öfteren, aber die Besuche bei der Schulleitung würde sich trotzdem gerne sparen. Der alltägliche Wahnsinn ihrer Familie hat Yara definitiv um den Finger gewickelt und sie könnte es sich nicht mehr anders vorstellen, zumindest bis auf die Momente, in denen ihr Kopf doch an einen Ort abdriftet, wo sich die ernsthafte Frage stellt, ob sich nicht ein paar Dinge ändern müssen. Bisher schiebt sie die aber doch immer wieder erfolgreich weg. Es gibt genug Alltag und Social Life, die ihre Aufmerksamkeit anderweitig erfordern.