Spielerübersicht von rosa

Mit gerade Mal 23 Jahren könnte Violaine vermutlich jetzt schon hauptberuflich (zum Leidwesen mancher Mitmenschen) als gutes Vorbild arbeiten. Klar, man kann es auf den etwas zu ausgeprägten Kontrollzwang schieben, aber die Viridian gewinnt dennoch klar in ihrer Altersgruppe die Hat ihr Leben im Griff - Kategorie. Große Wohnung, guter Job in der PR Agentur, busy Social Life, erfolgreiche Familie - wer würde für das alles nicht die eine oder andere Panikattacke in Kauf nehmen?

Wer schon immer den Lebenstraum hatte sich Huckepack durch Hogwarts tragen zu lassen, hat eine vergleichsweise gute Chance, wenn er oder sie MURPHY GALLAGHER (oder Morpfi oder Mopsi oder Morphilius, wie seine Freunde ihn mal mehr, mal weniger liebevoll nennen) darum bittet. Er mag zwar erst SECHZEHN sein, aber das gelegentliche Vakuum im Kopf (again, lovingly) wird in diesem Fall definitiv von Muskeln ausgeglichen. Was im Umfeld des HUFFLEPUFFS auch sehr gerne ausgenutzt wird. Ist okay. Der Ire mag zwar mit einem besonders aufbrausenden Temperament gesegnet sein, aber hat in den letzten Jahren noch nie unabsichtlich jemanden Fallen gelassen und wird, vielleicht, irgendwann erkennen, dass "menschliches Taxi" auch 'ne akzeptable Berufsbezeichnung ist.

Danach, wie bedrohlich sich die unzähligen Tattoos über blasse Haut schieben, ein großer Teil davon ist immerhin magisch, lässt sich recht gut ablesen, wie gut drauf oder nicht der Achtzehnjährige Schüler zu jedem Zeitpunkt ist. Auch wenn Jupiter selbst, darauf bestehen würde, dass man gerne erst Mal einen vorsichtigen Schritt zurück nimmt, wenn man ihn sieht, lässt sich allerdings nicht komplett verstecken, dass sich hinter der grumpy Fassade auch nur ein überforderter Teenager befindet, der's irgendwie nicht wirklich auf die Reihe bekommt mit sich und der Welt klar zu kommen. Gut, dass ihm 'ne Ehrenrunde Hogwarts ein bisschen mehr Zeit beschwert um darüber Nachzudenken, wo er eigentlich mit seinem Leben hinwill.

Dafür geboren im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen - und dazu verdonnert einen Familienbetrieb zu übernehmen. Paris weiß durchaus, das es schwerere Schicksale gibt als sein eigenes, doch, dass die nächsten Jahre nicht aus seinem Plan wird durch die Weltgeschichte zu faulenzen und das süße Leben zu genießen, das wird er seinem Bruder durchaus für den Rest seines Lebens übel nehmen. Der zukünftige Erbe des Obscurus Verlags hat dummerweise aber zu viele Dinge auf seiner To-Do Liste stehen, als dass er so viel Jammern könnte wie er gerne wolllte, darunter beispielsweise: den Ernst des Lebens finden, Frühaufstehen lernen, möglichst bald Söhne in die Welt setzen und und und.

Gibt vermutlich wenige Zauberer, die ganz so charmant Lächeln können, wie Lucian Borgin. Der Anwalt, (einziger) Senior Partner bei Horizont and Lufkin, lebt sein Bilderbuchleben (schöne Frau, tolle Kinder, fantastischer Job) mit verdammt viel Stil und Finesse (und verdammt vielen maßgeschneiderten Anzügen) und ist meisterhaft darin, die Fassade so gut aufrecht zu erhalten, dass - kaum einer dahinter blickt. Kaum einer weiß, wie wenig er mit seinen eigenen Kindern anfangen kann, dass seine Karriere mehr Schein ist als Sein (aber macht sich besser als "Dieb, Fälscher und Hehler von Kunst und (schwarz)magischen Artefakten") und - dass die wunderschöne Frau selbst mehrere, größere Geheimnisse vor ihm hat.

Hat ein paar Umwege gebraucht (beziehungsweise einen recht langen über Süddeutschland, Norddeutschland und Norwegen) bis der gebürtige Amerikaner peruanischer Abstammung irgendwann doch noch in London gelandet ist. Dank eines Jobangebots in der Mysteriumsabteilung, ist der 26jährige mit Kind und Kegel, beziehungsweise Mann und Hund in die Hauptstadt gezogen und genießt den neuen Lebensabschnitt. Auch, wenn der, der konservativen Zauberergesellschaft Großbrittaniens zum Dank, mit einigen mehr oder weniger öffentlichen Geheimnissen beginnt, die dazu führen, dass aus Ehemann schnell Mal der platonische Mitbewohner, und aus einem Julián Benz-Benalcázar ein Julian Benalcázar wird. Aber - ist ja nur für drei Jahre (vorerst).

Wer in einer Familie wie den Vaiseys aufgewachsen ist, ergo, mitten im Schottischen Nirgendwo mit einem Vater, der Ehefrauen, Kinder, Hippogreifen und fliegende Highland Cows (und noch so viel mehr) sammelt, der - hat jede Entschuldigung um ab und an irrationale Entscheidungen zu treffen. Fake Verlobungen zum Beispiel, die mittlerweile seit sechs Jahren anhalten um der Notarin den potentiellen Stress Zuhause zu ersparen. Aber - warum heiraten, wenn man erst 28 ist, und das Leben, voller Genuss, dementsprechend noch vor sich hat? Eben. Gibt noch so viel zu erleben, gibt noch so viel Whiskey zu trinken, gibt noch genug Dinge zu tun, die nicht bedeuetn Ehefrau Nummer Eins für irgendjemanden zu werden.

Mit gerade eben Achtzehn Jahren sollte einem die Welt eigentlich offen stehen. Für Lavinia Fudge, fühlt sich das alles ganz anders an. Immerhin ist die Studentin bereits seit einigen Jahren verlobt - und sieht sich langsam aber sicher der Realität ausgesetzt, dass aus ihrem Verlobten tatsächlich auch irgendwie ein Ehemann werden könnte. Dumm, wenn man sich auch mit geballtem Charme nicht gegen die eigenen Eltern durchsetzen kann, und die eigene Zukunft um festgefahrene Vorstellungen herum bauen muss.

Wer sich zufällig in die Geschäftsräume von Noggin & Bonce verirrt, auch, wenn man sich in der Nokturngasse eigentlich darüber bewusst sein sollte wohin man geht und wie man sich gibt, wird sich vielleicht, für 'ne Sekunde fragen, wer seinen Teenager dort verloren hat. Würde man nachfragen, würde man folgende Lügen aufgetischt bekommen: Nick Armstrong (eigentlich Elio Mancuso), ist 22 Jahre alt (eigentlich Neunzehn), wegen familiärer Gründe (unter anderem Mord) aus den Staaten nach Europa gekommen (wo er eigentlich auch herkommt) und chillt ein bisschen sein Leben, bevor er sich überlegt, was er mit dem Rest davon anfangen will (oder bis sein Vater ihn findet und zurück in den Heimat schleift um ein Crime Imperium zu führen (im besten Fall)).

Es passiert auch nach Jahren hinter dem Tresen im True Nix noch, dass Gäste fragen, ob Anton, der semi-freundliche Barkeeper, eigentlich alt genug für sowas ist. Ist halt dumm, wenn man mit Anfang Dreißig immer noch als Teenager durchgehen könnte - aber zur langen Jugend, gab's in diesem Fall noch ein paar nützliche vom Wassermann Papa mit. Dumm nur, dass London nicht zwingend der beste Ort für Naturwesen wie ihn ist aber - manchmal reichen die kleinen Dinge trotzdem um sich mit dem Leben zufrieden zu geben.

Wer in dem 22-jährigen Franzosen nach einem freundlichen Gesicht im St. Mungo's sucht, der - wird sich lange umgucken dürfen. Laurent Mallarmé glänzt in der Regel dadurch, dass er ein besonders miesepetriger Heiler in Ausbildung ist, dass seine Freundin regelmäßig Leuten versichern darf, dass er ein ganz Lieber ist, und - dass irgendwo in London noch jemand mit seinem Gesicht herumläuft (und dabei noch schlechter gelaunt ist, als Laurent selbst (kommt in den besten Familien vor und dazu gehören die Mallarmés definitiv nicht)).

Werbung: Macnair Boys - Klären deinen Shit. Der Name Macnair mag von gewisser Bedeutung in britischen Reinblutkreisen sind, Aristide und seine Brüder lösen dennoch häufig genug ein kleineres Gefühl des Unwohlseins aus. Dabei ist Aristide gar nicht mal bezahlter Schläger vom Dienst, sondern "Bar Manager" im Nox in der Nokturngasse und kümmert sich da, offensichtlich, ausschließlich um die Bar, Barpersonal, und definitiv nicht um zwei, drei kleinere Illegalitäten.

Wer den zwanzigjährigen beim Feiern erlebt, kann sich vermutlich nicht vorstellen, dass Avery auch nur eine einzige Sorge auf der Welt hat. Abgesehen davon, dass er sich als Muggel in einem gemischt-magischen Umfeld manchmal ein bisschen von der Natur vernachlässigt fühlt. Wer allerdings auch nur zwei Minuten damit verbringt, tiefer in die Familie de Luca zu gucken, dem fällt vermutlich auf, dass - es recht viel gibt, was Avery mal mehr mal weniger Schwer auf der Seele liegt: von allgemeiner Vernachlässigung bis zu glühendem Neid - gibt ein paar Probleme, die er mit sich herumschleppt und die wenigsten davon lassen sich mit seinen bevorzugten Coping Mechanismen (Alkohol, Drogen, schöne Menschen) endgültig lösen.

Dass es die 28 jährige Hexe nach ihrem Studium noch einmal nach England verschlagen würde, war vielleicht nie komplett unrealistisch, aber eigentlich nie wirklich der Plan. Immerhin muss sie sich hier nicht nur mit einer steifen Reinblutgesellschaft, sondern, vor allem auch, verdammt negativen Einstellungen gegenüber Werwölfen auseinander setzen - was noch ätzender ist, wenn man selbst betroffen ist. Aber - was tut man nicht dafür um mit dem Ex-Freund ein eigenes Business aufzubauen: Mystic Revelries, für alle (teuren) Party Needs!

Mit zweiundzwanzig Jahren hätte Dario Miagoli fast schon zwei Mal mit dem Studium fertig sein können - und schiebt den Abschluss in Alchemie trotzdem weiter und weiter vor sich her. Ist aber auch schwer, wenn man neben dem Studium noch eine leicht kriminelle Familie mit zu vielen Erwartungen und Egos (denen seines in nichts nachsteht), einen Hang zum Feiern und eine zweijährige Tochter jonglieren muss. Praktisch, wenn man als Metamorphmagus immerhin ab und an unauffällig in der Menge verschwinden kann.

Mit 26 Jahren hat Edwin Tripe schon einiges im Leben erreicht. Hat ein hübsches, wenn auch leicht verwahrlostes Haus, hat eine funktionierende, wenn auch aus Vernunftsgründen geschlossene Ehe mit einer fantastischen Frau, hat eine Karriere - aus der vielleicht Mal eine Karriere TM wird, vielleicht aber auch eine gemütliche, akademische Nische für den Rest seines Lebens, weil - nirgendswo fühlt sich jemand, der am liebsten in eine Bibliothek ziehen würde so wohl, wie in einem wissenschaftlichen Projekt über (magische) Bibliotheken. Dumm nur, dass das irgendwie nicht genug ist. Dumm nur, dass irgendetwas auch - einfach echt nicht in Ordnung ist.

Séverine de l'eau Régnante, hat nicht nur einen langen und wichtig-klingenden Namen (der, tatsächlich, in der französischen Reinblutgesellschaft auch nicht ganz unwichtig ist, ist sie immerhin Erbin einer der Montfornt-Laval Familien), sondern auch schon miterlebt, wie schwierig es ist, diesen Namen auf Poster, Programmhefte und Theaterschilder zu quetschen. Seit über zehn Jahren ist die Hexe mittlerweile auf den Bühnen der Welt unterwegs und greift jetzt sogar noch weiter nach den Sternen - und versucht dem Spellbound Theatre in London wieder zu neuem Glanz zu verhelfen.

Wer sich bei Imogen Burke, jüngste Tochter aus gutem Reinblut Haus, das typische Prinzesschen vorstellt, der - liegt damit gehörig falsch. Sicher, die ehemalige Slytherin hat es perfektioniert nicht nur ihre Familie sondern auch alle Umstehenden um den Finger zu wickeln, aber nutzt diese Fähigkeit größtenteils um ihre ganz eigene Agenda durchzusetzen. Dumm nur, wenn man mit achtzehn Jahren irgendwann doch an die Grenzen der elterlichen Nachsicht stößt, immer diese (fundierten) Gerüchte über Blutsverrat, und - feststellen muss, dass das Leben auch ein bisschen unangenehm sein kann. Bye Bye Alchemiestudium und Hallo Ausbildung bei Borgin & Burke's - natürlich unter den wachsamen Augen des großen Bruders. Gut, dass Imogen allerdings immer einen Plan B in der Hintertasche hat.

Mit fünfundzwanzig bereits Manager einer erfolgreichen Band zu sein - ohne das jemals so wirklich vorgehabt oder irgendeine Ahnung über das Business zu haben, ist definitiv beachtlich. Vor allem, wenn man Morris fragt, dem das Ganze genau so passiert ist (und definitiv nicht aus der ursprünglichen Motivation heraus, hübsche Musiker um seinen Fingern wickeln zu wollen). Mittlerweile wechselt das Halbblut zwischen dem magischen London, besonders dem musikalischen Teil dessen, und einem Haus im schottischen Nirgendwo hin und her, um sich am Ende einer stressigen Arbeitswoche an seinem selbst angebauten Gemüse erfreuen zu können.

Treue, Tradition & Tüchtigkeit, klingt zwar nach einem halbwegs akzeptablen Familien- und Geschäftsmotto (auch wenn das 21. Jahrhundert erfordert hat das Ganze in Zusammenhalt, Beständigkeit & Wachstum zu ändern, aber - ist als Lebensmotto gar nicht Mal so angenehm. Archibald Bletchley hat sich - dran gehalten. Hat brav mit achtzehn geheiratet, als seine Freundin schwanger wurde, hat sich im Familienunternehmen hochgearbeitet, hat - alles getan was er tun musste, und ist irgendwie trotzdem unzufrieden. Dumm, wenn man mit fünfunddreißig feststellt, dass Erfüllung irgendwie nur ein vages Konzept und Konstrukt ist. Lässt einen, leider, ab und an auch auf dumme Ideen kommen.