Relations

Die Verlobung basierte auf der Initiative ihres Großvaters, der während des zweiten Todesserkriegs die Gunst der Stunde ergriff, um Druck auszuüben. Während man seit Jahren den ‘anderen’ Runcorns Betrug und Erbschleicherei vorwarf und gleichzeitig in deren finanziellem Schatten stand und weniger Macht aufbringen konnte, waren die Bedingungen wenigstens unter Voldemort… hinreichend gegenteilig, den einzigen Sohn der ‘anderen’ Runcorns mit Coriane zu verloben. Alters- und Wesensunterschiede spielten niemals eine Rolle. Das Kennenlernen der beiden wurde nie gefördert. Eine Hochzeit wurde schlicht festgelegt: 2 Tage nach Corianes 17. Geburtstag.
Einfach zu merken, dieser Hochzeitstag, der inzwischen gut 20 Jahre her ist. Seit dem es vier Kinder gab, darunter wenigstens eins, das die Familie in der nächsten Generation erfolgreich weiterführen würde. Immerhin ein kleiner Erfolg, während ansonsten zu wünschen übrig blieb, wie Coriane sich verhielt. Einig waren Großvater und Ehemann sich allerdings in einem unerwarteten Punkt: Durchsetzungsstärker gegenüber John sollte sie sein. Für den einen, um das Familienunternehmen wieder in den Besitz der richtigen Familie zu bringen. Für den anderen, weil er es bei einer Frau stärker zu schätzen wusste.
Coriane kann weder das eine, noch das andere aufbringen. Stattdessen ist es nicht nur die konservative Erziehung, die sie hemmt, sondern es gibt Situationen, in denen sie gerade zu Angst vor John hat, falsche Bewegungen zu vermeiden sucht. In anderen wiederum ist sie nicht nur (gesellschaftlich) stolz auf ihn, sondern mag ihren Mann. Genug, um an der aktuellen Ehesituation nicht festhalten zu wollen. Es wäre stattdessen schön, am Verhältnis zueinander noch mal zu arbeiten.

Ein zweiter Sohn, so nah nach dem ersten - es hatte nicht sein müssen, war aber passiert. War mit dem Glück passiert, dass die (Schwieger)familie damit dann zufrieden war. Dass Coriane nach drei Schwangerschaften in kurzer Zeit ausgelaugt war, zeitweise zur Kur war und ihren Jüngsten nicht mal mitnahm, hat vielleicht schon dafür gesorgt, dass die Bindung zu Philip eine andere ist. Unbeschwert und freier hätte Coriane ihren jüngeren Sohn - im Vergleich zu seinem älteren Bruder als Erbe, im Vergleich zu Margery mit ihrer Gabe und Krankheit - immer genannt, sich gewünscht, dass er das wäre. Doch Philip setzt sich selbst unter Druck, befindet sich in ständiger Rivalität zu Charles und schafft es nicht - immer - das schlechte Verhältnis nicht nach außen zu tragen. Dafür gibt es Kritik und die Hoffnung, dass sich diese Charakterzüge und Verhaltensweisen noch verwachsen.

Die Verwandtschaft bedingt, dass Zaina und Coriane sich etwas besser kennen, als es durch den geringen Altersuterschied und das reinblütige Umfeld 'normal' wäre. Und sie bedingt, dass Coriane höflich mit ihr umgehen kann. Warm werden die beiden allerdings nicht wirklich miteinander: Die eine ist zu liberal, die andere zu konservativ.

Als ältere von Johns kleinen Schwestern gehört Grace für Coriane zur Familie. Mit dieser versteht man sich, gegenüber dieser und in Anwesenheit Dritter zeigt man Loyalität. Doch Freundinnen sind die beiden Frauen auch nach über 20 Jahren noch nicht. Die unterschiedlichen Hintergründe können ebenso ein Hindernis sein wie Corianes konservativere Einstellung, nach der sie Grace die Scheidung sogar stumm anlastet, obwohl ihr Mann sie verstoßen hat.

Es ist gegebenenfalls Alienor, die als gemeinsame Freundin die beiden Frauen immer wieder zusammenbringt – und womöglich überhaupt einen Anteil daran hatte, dass Aspen und Coriane sich besser kennengelernt haben. Trotz gemeinsamer Themen und Lebenseinstellungen gibt es als Hindernis nämlich auch, dass Coriane konservativer und gesitteter ist – und sie Aspen teils als zu oberflächlich und zu wild empfindet.

Oder zumindest: Eine davon. Denn insgesamt sind sie zu viert, waren es zumindest. Einander teils ähnlich, teils vollkommen unterschiedlich. Doch teilweise schon seit Hogwarts hält ihre Freundschaft zueinander, hat Eheschließungen, sterbende Ehemänner und (fehlende) Kinder überlebt.

bester Freund - - Die Freundschaft zu Tarquin, die Coriane in ihrer Schulzeit irgendwie passiert ist, passte eigentlich nie in zu ihrem Interesse an Reinblutideologie und Status. Doch auch die besten Vorsätze können Vertrauen und Zuneigung nicht immer aufwiegen – und mit Tarquin teilt sie Geheimnisse, die sie in keinen anderen Händen wissen mag. Und obwohl sie gleichalt sind, ist er emotional manchmal wie ihr großer Bruder. Derjenige, den sie aufsucht, wenn sie Schutz sucht. Aber ganz (kleine) Schwester kann sie ihn auch erziehen wollen.

Es war mal seine Frau gewesen, die Coriane während ihrer ersten Schwangerschaft besser kennengelernt hatte. Manon war ihre beste Freundin gewesen, ihre Kinder einander Spielgefährten - und ebenso sind Richard und sie gute Freunde geworden. Manons Tod hat die Familien dabei keineswegs entzweit, sondern in manchen Punkten näher zusammenrücken zu lassen. Und auch wenn sie nicht jede Entscheidung ideal findet, ist es bewundernswert, was Richard (im Hinblick auf seine Familie) schafft.

Erst in den letzten Jahren ist aus der Bekanntschaft zwischen Alienor und Coriane auch eine Freundschaft geworden. Es verbindet unter anderem ein sehr ähnlicher Modegeschmack, damit verbundene Shoppingtouren und ein manchmal ähnlicher Blick auf die Gesellschaft, in deren Rampenlicht sie stehen. Ein bisschen ambivalent ist es jedoch auch geblieben, was daher rührt, dass Alienor manchmal zu sehr wie ein Teenager anmutet und meint, man müsse entsprechend Grenzen überstrapazieren.

Mit Levana war Coriane gut befreundet und kannte mindestens deswegen auch ihre älteren Bruder. Den eher wilden, eher ungehobelten Avitus konnte sie von allen dreien immer am wenigsten leiden, am schwersten verstehen. - Gleichzeitig hätte sie Verständnis dafür gehabt, dass Levana und Avitus eine engere Bindung hatten. Irgendwas ließ sie selbst ja auch mit Tarquin auskommen. Doch so viel ist ihr nicht anvertraut worden und jetzt ist Levana tot.

Mit Elise war Manon schwanger gewesen, als Coriane und sie sich so gut kennenlernten, dass sie Freundschaft schlossen. Entsprechend war Coriane immer ein Teil von Elise‘ Leben, hat ihr Aufwachsen besonders im Blick gehabt – und doch weniger, da Elise sich am stärksten mit der Heimat ihrer Mutter verbunden fühlt und auch nach Beauxbatons gegangen ist.

Hedwig war bereits auf der Welt, als Coriane und deren Eltern sich näher kennenlernten - aber zu klein, um sich an diesen Moment bewusst zu erinnern. Somit waren sie beide füreinander wohl "immer da", irgendwie selbstverständlich im Umfeld des anderen. Doch eine enge Beziehung zueinander wurde es nie.