Aufgezogen als viertes Kind von fünf und einziger Sohn einer Hippie-Familie, hast du eigentlich schon recht früh gelernt, das Leben nicht allzu ernst zu nehmen und stets einen lässigen Spruch auf den Lippen zu haben. Das heißt: Bis du nach Hogwarts gekommen bist, gemerkt hast, dass deine Familie nicht nur für Muggel-, sondern auch für Magierverhältnisse etwas schräg ist und du deine ersten beiden Schuljahre vor allem damit verbracht hast, dich gegen Mobbing zur Wehr zu setzen. Als wäre dein Status als muggelgeborener Zauberer und Hippie-Kind nicht schon schlimm genug, hattest du auch noch rote Haare und Sommersprossen, was deinen Schulalltag zumindest in den ersten Schuljahren nicht besonders angenehm gestaltete. Tja, und irgendwann hast du eben angefangen, dich anzupassen. Hast dir trotz deiner großen Klappe zweimal überlegt, bevor du etwas sagst. Hast aufgehört, von zuhause zu erzählen. Und auch in dein Dasein als Zauberer bist du nach und nach hineingewachsen. Der Wunsch nach deinem Abschluss war jedenfalls sonnenklar: Du wolltest Normalität. Eine eigene Wohnung ohne Friedenspfeife rauchende Nachbarn in deiner Küche. Ein eigenes Zimmer, ohne eine Schwester, die deine Fingernägel ungefragt mit Nagellack lackiert. Ruhe in der Nacht, ohne die Sexspiele deiner Eltern durch die Wand zu hören. Also bist du nach deinem Abschluss direkt von Zuhause ausgezogen und hast angefangen, das Normalste zu studieren, das dir damals eingefallen ist: Magisches Recht. Deine Familie hingegen - vor allem deine Schwester Aeryn, die eindeutig zu viel Hippie-Einfluss zuhause aufgeschnappt hat - hast du zwar nicht "verlassen", aber bist doch zunehmend auf Distanz gegangen und Besuche daheim in Irland wurden sehr zum Bedauern deiner Eltern irgendwann zur Seltenheit. Ein stinknormaler Job in einer Kanzlei oder im Ministerium war dein Ziel und mit deinem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit sowie deinem Beschützerinstinkt und deiner Schlagfertigkeit schien eine Rechtskarriere eigentlich gar nicht so verkehrt zu sein. Jetzt bist du tatsächlich im Berufsalltag angekommen, aber warum fühlst du dich darin so unglücklich? Warum ist das Beste in deinem Büroalltag, dass dein Stuhl sich dreht und die Sekretärin über deine charmanten Worte kichert? Kann es etwa sein, dass du in deinem Streben nach Normalität völlig ignoriert hast, was du wirklich gerne tust? Wie zum Beispiel in deiner Freizeit Hobbygärtner zu mimen und neue magische Obstsorten zu kreieren? Dass eine Veränderung her muss, ist dir inzwischen ziemlich klar, aber wirklich wahrhaben willst du es irgendwie noch nicht. - Wie gut also, dass du genug nervige liebenswürdige Schwestern hast, auf die du zählen kannst.