Ophion Meliflua
creativity takes courage.
Wer dem älteren Slytherin begegnet, wird sich zu aller erst seiner ruhigen Ausstrahlung und einer starken Aura der Unabhängigkeit gegenübersehen. Ein bisschen kühl mag er wohl wirken, und doch wird man leicht feststellen können, dass hinter der zurückhaltenden Art ein taktischer, agiler und berechnender Geist steckt, dessen Aufmerksamkeit und Analysefähigkeiten in Hogwarts wohl seinesgleichen sucht. Einige Gerüchte ranken sich um den Siebtklässler, der vor zwei Jahren auf einmal von der Bildfläche verschwand und dann ein Schuljahr später wieder auftauchte als wäre nie etwas gewesen. Nur die Narbe in seinem Gesicht ist ein Überbleibsel, das verrät, dass da eben doch etwas vorgefallen sein musste, über das wild spekuliert wird. Es wäre ein Leichtes, das vernichtende Feuer in den Stallungen des Familiengestüts der Melifluas dafür verantwortlich zu machen, doch gleicht die Narbe mehr einem Duellierunfall als einer Brandverletzung, sodass die Gerüchteküche bis heute heftig brodelt. Maven Ophion Meliflua für seinen Teil hat sich noch nie darüber ausgesprochen, was wirklich dazu führte, dass er eine halbe Ewigkeit der Schule fernblieb und vielleicht freut er sich auch innerlich darüber, mit der Neugierde seiner Mitschüler zu spielen. Der Slytherin ist zwar bekannt für seine Beliebtheit bei den Lehrern und seine außerordentlich guten Noten, jedoch gilt er nicht gerade als Teamplayer. Man schätzt zwar seinen konstruktiven Blick und seine für einen Reinblüter meist vorurteilsfreien wie diplomatischen Meinungen, jedoch weiß man auch nie so recht, woran man bei ihm ist. Wer jedoch seinen Familiennamen kennt, und der dürfte geläufig sein, weiß zumindest, dass sich die doch sehr traditionellen Melifluas im Zaubererkrieg stets eine reine Weste bewahrt haben und damit gestärkter aus der Krise hervorgegangen sind als so manch andere der namhaften britischen Zaubererfamilien. Meliflua - ein Name, der nicht nur bekannt ist, weil er verspricht, die besten Abraxaner Europas zu züchten und das einzige behördlich zugelassene Gestüt für die seltenen, feurig-geflügelten Aethons zu führen, sondern auch, weil ihre Diplomatie weitreichend geschätzt wird. Ophion schlägt in eben diese Kerbe, gilt als vermittelnd, meist verbindlich und als Fels in der Brandung für alle, die ihm nahe stehen. Zudem umgibt ihn dennoch immerzu eine Aura des Geheimnisvollen und des Unerkundeten. Eine abgründige Tiefe, in der sich Feinsinn und Kreativität mit den Dämonen von Weltschmerz und Nihilismus ein Nest teilen.